Anker Nebula Capsule II Test

Dieses Gerät ist einer von drei Nebula Capsule-Projektoren, die von Anker Innovations hergestellt werden, und seine 720p-Auflösung, 200 ANSI-Lumen Lichtleistung und die Android TV 9.0 Smart-Plattform machen ihn zum Spitzenmodell dieses Trios.

Diese kleinen Extras kosten allerdings Geld, so dass der Preis des Nebula Capsule II dem einiger höherwertiger Go Anywhere-Modelle von Anker nahe kommt.

Aufbau

Die Konstruktion der Nebula Capsule II ist vielleicht ihre beste Seite. Es ist nicht nur die kompakte Größe des Geräts, es ist die Solidität, Robustheit und Form, die es so tragbar machen. Es passt in jede Tasche und sogar in eine Manteltasche oder eine Schreibtischschublade. Es gibt zwar keine Zertifizierung für Wasser- oder Stoßfestigkeit, aber es ist gut genug verarbeitet, um ein paar Stöße, blaue Flecken und verschüttete Getränke zu überstehen.

Der einzige zusätzliche Schutz, den wir uns wünschen würden, ist eine verschiebbare Linsenkappe, aber solange Sie den Nebula nicht in dasselbe Fach wie Schlüssel und Münzen legen, sollten Sie sich keine Sorgen machen müssen.

Im Inneren befindet sich eine Ein-Chip-DLP-Projektionslösung, die von einer LED-Lampe mit 200 ANSI-Lumen und einem 8-Watt-Soundsystem mit einem einzigen Treiber für den Ton unterstützt wird. Auf der Rückseite befinden sich vier nennenswerte Anschlüsse: ein HDMI 1.4-Eingang, ein USB Typ A für Flash-Laufwerke, ein USB-C zum Aufladen und ein 3,5-mm-Kopfhörerausgang. Es gibt einige Steuertasten auf der Oberseite und eine für die Stromversorgung auf der Rückseite, aber die kleine sprachgesteuerte Fernbedienung wird Ihre wichtigste Schnittstelle sein.

Eigenschaften

Video- und Musik-Streaming-Dienste sind eine gute Option für die Anker Nebula Capsule II. Das Betriebssystem Android TV 9.0 bietet Zugang zu über 5000 Apps im Google Play Store.

Solange Sie sich in Reichweite eines drahtlosen Netzwerks befinden, können Sie unter anderem Twitch, Hulu, Plex, YouTube, Tidal, Spotify, BT Sport und Amazon Prime Video nutzen. Chromecast kann die meisten anderen Apps streamen, darunter All 4, BBC iPlayer, Rakuten und Now, aber es ist nicht möglich, Netflix oder Apple TV zu übertragen.

Die Nebula Manager Android App bietet eine mobile Version von Netflix zusammen mit einem Webbrowser und einer App zum Spiegeln von Inhalten von iOS-Geräten. Wie bei anderen Nebula-Projektoren ist dies jedoch nicht das beste Netflix-Erlebnis. Die Navigation kann nur über die Nebula Controller App erfolgen, was ziemlich frustrierend sein kann. Die meisten Inhalte sind auch nicht in Full HD, aber das ist weniger ein Problem für den Capsule II, da er nur bis zu 720p ausgeben kann.

In mancher Hinsicht sind das Sideloading lokaler Dateien auf den internen 8-GB-Speicher der Capsule oder die Wiedergabe von Medien von einem Flash-Laufwerk die besseren Optionen, auch wenn dies von einer angemessenen und aktuellen Quelle herunterladbarer Inhalte abhängt.

Für ein echtes tragbares Projektor-Erlebnis ist ein Akku an Bord, der bei niedriger Helligkeit 2,5 Stunden hält - erwarten Sie aber nicht viel mehr als die Hälfte bei voller Helligkeit.

Das Einrichten des Capsule II ist einfach. Er verfügt über eine Autofokus-Funktion, die zwar mehr als eine Sekunde benötigt, aber bei Bedarf leicht manuell eingestellt werden kann. Es gibt keine automatische Keystone-Funktion und keine horizontale Bewegung des Bildes. Die vertikale Ebene kann man zwar einstellen, aber das ist nicht das beste System. Glücklicherweise ist das Gerät so klein und einfach aufzustellen, dass es kaum ein Problem darstellt, es so einzurichten, dass es geradeaus projiziert.

Wie bei den meisten tragbaren Projektoren handelt es sich um ein Gerät mit festem Objektiv, d. h. es ist kein Ein- und Auszoomen möglich. Er hat ein Projektionsverhältnis von 1,3:1 und kann ein Bild zwischen 20-100 Zoll erzeugen. Anker empfiehlt einen Projektionsabstand von 40-80 Zoll für beste Ergebnisse, was eine Bilddiagonale von 36-71 Zoll bedeutet. Obwohl die Schärfe und der Detailreichtum im Sweet Spot von Anker definitiv etwas höher sind, sieht ein 100-Zoll-Bild immer noch gut aus, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich bei 720p bei weitem nicht um ein hochauflösendes Erlebnis handelt.

Sie werden kein Bild von einem 4K-Eingang erhalten und es gibt auch kein HDR für die Nebula Capsule II, aber auch wenn 720p die maximale Ausgangsauflösung ist, kann sie immer noch ein Full-HD-Signal verarbeiten.

All das klingt vernünftig, aber es ist erwähnenswert, dass der Anker Nebula Capsule II so ziemlich das Gleiche kostet wie die beiden tragbaren Projektoren Nebula Solar Portable und Nebula Mars II Pro. Diese beiden anderen Geräte haben ähnliche Eigenschaften, bieten aber eine weitaus höhere Leuchtkraft (400 bzw. 500 ANSI-Lumen). Darüber hinaus ist das Soundsystem des Mars II noch leistungsfähiger (2x 10 W) und die Auflösung des Solar erreicht Full HD mit HDR und Unterstützung für 4K-Eingänge.

Natürlich sind diese beiden portablen Geräte der Mittelklasse größer, aber sie passen immer noch problemlos in einen Rucksack. Letztlich geht es um die Wahl zwischen zusätzlicher Mobilität und zusätzlicher Leistung.

Bild

Die frühen Szenen von "Der Marsianer" auf Blu-ray zeigen eine angenehme tonale Ausgewogenheit, wenn sie auf die 720p-Ausgabe der Nebula Capsule II heruntergerechnet werden. Die Schwarztiefe ist angemessen, und die dunklen Details in den Schatten, die durch das harte Sonnenlicht auf der Oberfläche des roten Planeten entstehen, werden gut dargestellt. Die gemischten Lichtverhältnisse mit Unterschieden in den Rot- und Orangetönen und die körnige Textur des Sandes und der Felsen werden gleichmäßig wiedergegeben.

Auch die Farben funktionieren gut. Es ist leicht, mit diesen außerweltlichen Farbtönen zu beeindrucken, aber auch prosaischere Elemente wie Gras und Bäume in der Szene auf dem Friedhof sehen korrekt aus. Das ist eine gewisse Erleichterung, wenn man bedenkt, dass die einzige verfügbare Bildeinstellung die Farbtemperatur ist. Wählen Sie "Cool", um die bestmögliche Leistung aus diesem Gerät herauszuholen.

Eine Option für die Bewegungsverarbeitung könnte nützlich sein, da die Capsule II Bewegungen nicht gut verarbeiten kann - sie ist in dieser Hinsicht deutlich schlechter als die Mars und Solar Geräte. Selbst langsame Schwenks sind bei einer Full-HD-Quelle ziemlich ruckelig und Watneys panische Bewegungen sehen nicht ganz richtig aus.

Wenn wir uns Minority Report auf DVD ansehen, sehen die Dinge in Standardauflösung glatter aus, auch wenn Tom Cruise bei der berühmten Geste UI mit den Armen herumfuchtelt. Die Details im Gesicht des Schauspielers sind ebenfalls beeindruckend - seine Bartstoppeln sind klar und es gibt keine störenden Artefakte.

Die Kontraststeuerung geht ein wenig unter, da dunkle und helle Bereiche zu stark vereinfacht werden. Der Himmel ist einheitlich weiß, als Cruise und die Pre-Crime-Einheit zu Beginn des Films ihre Razzia durchführen, und jedes Detail in der Szene in der Seitenstraße, in der der Protagonist seine Drogen kauft, geht in einem einfarbigen Schatten unter.

Wenn man das Licht aufdreht, sieht man, wie wenig Luminanz hier zur Verfügung steht. Man muss damit rechnen, dass viel von der Action verloren geht, wenn die Beleuchtung eingeschaltet ist. Das ist kein großes Problem, wenn Sie die Capsule II zum Campen in die Natur mitnehmen wollen, aber wenn Ihr Garten nicht extrem dunkel ist, könnten Sie Probleme mit dem Einsatz im Freien haben.

Sound

Wie die meisten tragbaren Projektoren dient auch der Anker Nebula Capsule II nebenbei als Bluetooth-Lautsprecher und übertrifft ein Mobiltelefon um Längen.

Am besten schneidet er bei der Dynamik ab. Der erste Teil von Biffy Clyros Many Of Horror ist besonders unterhaltsam. Der Gesang ist ausdrucksstark und das Stück hat eine gute Tiefe und Trennung zwischen den Worten, dem einfachen Schlagzeugbeat und der Leadgitarre, und es baut sich schön und zielgerichtet zum ersten Refrain hin auf.

Von da an werden die Schwächen dieses Monosystems deutlich. Es ist nicht besonders agil und verfügt nicht über die nötige Ausgewogenheit oder Tiefe, um zu verhindern, dass alles überladen wird, wenn die Rhythmusgitarre und das kräftigere Schlagzeug einsetzen. Die Instrumente kämpfen darum, in den engen Mitten und Höhen gehört zu werden, und die besten Momente des Songs gehen weitgehend verloren.

Auch wenn es sich um einen bemerkenswerten Fehlschlag an der Musikfront handelt, ist diese Präsentation kein schlechter Kompromiss für den Film. Das Ausmaß und die Struktur des Tons in der Eröffnungssequenz von Der Marsianer funktioniert gut. Der einfache Score schwillt an und schrumpft mit der Dramatik, die Mitten sind gut genug, um die Emotionen und die Textur der Dialoge zu vermitteln, und es gibt gerade genug Präzision für die Kapsel, um die Härte des Sandsturms darzustellen. Wir können einzelne Partikel hören, die auf das Metall des Mars Ascent Vehicle (MAV) treffen, und das ist gut genug, um die Unterhaltung nicht zu beeinträchtigen. Es ist ein wenig hell, aber passabel.

Wie beim Biffy-Track kommen die großen Actionszenen allerdings nicht so gut rüber - wenn die MAV-Düsen zum Leben erwachen, verliert die Kapsel den Halt - aber solche Momente sind eher selten.

Fazit

Der Nebula Capsule II ist kein schlechter Projektor. Er ist weder fehlerhaft, noch fehlen ihm wichtige Funktionen. Er ist nicht furchtbar unausgewogen, was Bild und Ton angeht, und wir können uns vorstellen, dass man mit ihm auch unterwegs ein perfektes Mini-Kinoerlebnis genießen kann. Aber er ist einfach zu teuer, und für den gleichen Preis gibt es viel bessere Bildqualität bei Geräten wie dem Nebula Mars II und dem Nebula Solar Portable.

Wenn die Bequemlichkeit beim Transport Ihr Hauptanliegen ist, dann könnten Sie die Capsule II den anderen vorziehen. Allerdings müssten wir das Gerät erst einmal deutlich günstiger sehen, bevor wir es uneingeschränkt empfehlen könnten.